Dienstag, 31. Mai 2011

Es ist viel zu warm!

Die warme Jahreszeit hält Einzug in Deutschland und verwandelt die vergilbten ungepflegten Liegewiesen Berlins in vergilbte ungepflegte Liegeflächen Berlins- mit halbnackten Menschen drauf. Nicht nur ist es nicht mehr fahrlässig die, früher obligatorische, Jacke zu hause zu lassen , sondern ist jetzt auch eigentlich immer die richtige Zeit um sich mal gemütlich ein Eis zu gönnen. Solange man draußen ist und ein kühles Getränk an der Hand hat ist also alles ok und Sommer die beste Jahreszeit die es gibt. Nur muss man leider auch irgendwann zurück in die eigenen 4 Wände, nicht zuletzt um zu schlafen. Und genau hier liegt der Knackpunkt, der gewiefte Überschriftenleser hat es längst geahnt: Es ist viel zu heiß. Wir Physiker sagen "verfickt heiß" gleich über "scheiß heiß" aber noch etwas kühler als "so abgefuckt heiß, ich schlachte Kuh und Ziege als Opfergabe für kälteres Wetter". Naja, es ist echt nich angenehm und man hat schon arg zu kämpfen, wenn selbst das gute alte offene Fenster versagt und von außen nur noch wärmere Luft nachströmt.
Und dabei haben wir noch Mai... vllt ist ja auch die Klimaerwärmung gar nicht so ne gute Sache...
Es ist warm... der Sauerstoff hier drin ist auch nicht mehr das, was er mal war... ich werd mich mal hinlegen... es ist warm...
bis bald... warm...

Freitag, 13. Mai 2011

Alles in Ordnung

Bewohner gut, Balkon gut, Alkohol gut.

Montag, 2. Mai 2011

Die Erste Begegnung

Es ist passiert. Wir wohnen jetz 7 Monate hier und weil Es so lange auf sich warten ließ reifte, zumindest in mir, ein Mysterium darum. Ein Mysterium um unsere nächsten Nachbarn. Unsere Haustüren sind kaum einen halben Meter entfernt, auf dem Balkon trennen uns 5cm Plastikwand von Ihnen und doch hab ich sie nie gesehen oder gehört noch sonst wie wargenommen. Alles was mein bisheriges Bild prägte war der grüne Kranz mit rotem Band an der ansonsten schlichten Tür. Zeitweise hegte ich sogar Zweifel daran, dass überhaupt Leute in der Wohnung nebenan leben, so unscheinbar ihre Präsenz. Und wenn jemand dort wohnte, keinen Laut von sich gebend- doch unseren ständigen Krach ertragend, wie geht dieser jemand mit einer solch einseitigen Belästigung um? Von Unten und vor allem von Oben hört man nicht selten mal ein Rufen, Schritte, Musik, Kinder die spielen (respektive Schlitten oder Go-Kart fahren) oder zumindest mal ein Husten/Niesen- irgend ein Zeichen von menschlicher Anwesenheit. Bei letzteren Nachbarn finde ich es nicht so schlimm wenn wir auch mal lauter sind: Ein Geben und Nehmen (akustisch). Aber wie denkt ein Nachbar der nur einsteckt? Der ständig nur hinnimmt? Der monoton die alleinige Rücksicht auf sich nimmt? Erwartet er mit diesem Verhalten auch von uns absolute Stille? Wird es immer bei diesem leisen Protest bleiben oder sind Ängste stiller Nächte berechtigt, dass eines Tages diese Rücksicht vorbei ist, das Maß voll ist und dem stillen Protest Taten folgen. Vielleicht wohnt neben uns ein Psychopat, der die Fenster mit Zeitungspapier zugeklebt hat und den ganzen Tag an einem Schreibtisch kauert und Augen aus Zeitschriften ausschneidet um damit riesige Kollagen zu machen. Einer dem die Augen befehlen, er solle sich von seinen Mitmenschen nicht herumschupsen lassen sondern handeln. Mit einem Rest an gesundem Verstand schafft er es weitestgehend ein normales, wenn auch unscheinbares Leben in einem Neubaublock in Berlin Mitte zu führen. Er meidet jeden zwischenmenschlichen Kontakt um der Versuchung nicht zu erliegen dem Druck der Augen nachzugeben, alles wahr werden zu lassen, derjenige zu sein der als LETZTES lacht. Doch der kranke Gedanke reift in ihm. Die Idee nimmt Gestalt an, letztendlich entsteht ein Plan- vorerst nur pro forma- doch mit der festen Absicht ihn umzusetzen. Schließlich gibt eine Party bei seinen Nachbarn den ersehnten Anlass- in seinen Augen. Es war eine Geburtstagsfeier, es sollte ein schöner Abend werden. Es kam anders, die Zeitungen Titeln am Folgetag:

"Tragödie in Berlin Mitte
Am gestrigen Abend gegen 22:30 geschieht in der Berliner Innenstadt Unglaubliches: Ein Mann verschafft sich gewaltsam Zugang zu einer Festlichkeit in der Nachbarwohnung. Mit einer Schrotflinte kann er das Schloss überwinden, was danach geschah kann die Polizei nur vage rekonstruieren. In der Wohnung befanden sich zu der Zeit etwa 20 Jungerwachsene. Panik brach aus. Die Tat schien geplant, der Mann hatte Kabelbinder dabei um die Partygäste zu fesseln um daraufhin jeden einzeln hinzurichten. Den Opfern fehlten Fingernägel, anderen die ganze Hand oder ein Fuß, teilweise wurden ihnen einzelne Zähne ausgeschlagen. Allen wurde mit einem heißen Eisen die Augen ausgebrannt und schließlich die Kehle geöffnet. Die Polizei musste die Schreie der Opfer mit anhören, während sie versuchte die verbarikadierte Tür zu öffnen. Nach etwa 30 Minuten drangen dann die Beamten der Polizei in die Wohnung. Sie fanden ein Blutbad vor: Niemand konnte dem Massaker entkommen, der Peiniger hatte sich nach seiner Tat in den Mund geschossen.
Verstörte Nachbarn hatten den 37-jährigen stets als ruhigen und unscheinbaren Mitbewohner empfunden, Unverständnis wo man auch fragt. Niemand hätte ihm die Tat zugetraut.
In seiner Wohnung fanden die Ermittler Killerspiele."

Entwarnung, das ist nicht unser Nachbar! Ich hab ihn ebend auf dem Flur getroffen. Netter Mann. etwas kleiner als ich, braune Haare, einen Schnäuzer. Etwa Mitte 50. Er trug eine braune Lederjacke, hatte ein Stoffbeutel in der Hand- offensichtlich auf dem Weg zum Einkaufen. Ich grüßte. Eine etwas heller als erwartete Stimme antwortete "Hallo". Sanft, klar, der Mann könnte ein Hörbuch lesen :) Alles in allem überhaupt nicht angsteinflößend. Kein Anflug eines Psychopaten, einfach ein netter älterer Herr. Vermutlich wohnt er auch noch mit seiner Frau zusammen. Jedenfalls kann ich von nun an diesbezüglich beruhigt schlafen. Alles ist gut!

Sonntag, 1. Mai 2011

Ein Tagesablauf

Da wir nun schon von mehreren Seiten gefragt wurden, wie denn ein durchschnittlicher Tagesablauf in unserer Traum-WG aussieht, möchte ich hier versuchen, diesen Wunsch zu erfüllen und ein bisschen (nicht zu viel, damit wir nicht berechenbar und langweilig werden) von uns preiszugeben.

Unser Tag bietet 4 verschiedene Startkonstellationen, die ich nachfolgend auflisten werde:
1.) Alle schlafen bis 12, man trifft sich in Bademänteln im Wohnzimmer/in der Küche und diskutiert aktuelle, politische Themen oder schaut die Sendung mit der Maus. Dies ist hauptsächlich an Sonntagen zu beobachten.
2.) Jonny und Nils gehen um 6 ins Bett, da sie die Nacht über wichtige Protokolle geschrieben haben, die jedoch auch dementsprechend gut benotet werden. Seit Anfang des vierten Semesters kommt dies aber eher selten vor.
3.) Hanna, Nils und Jonny stehen zwischen 6 und 8 auf, streiten sich um das Badezimmer, vertilgen Berge von Essen, das aus dem Toaster sprudelt und verlassen das Haus, bevor ich aufstehen kann.
4.) Hanna steht pflichtbewusst zwischen 6 und 8 auf und geht in die Bibliothek, auf meinem Weg gegen 8:15 Uhr in die Küche stolpere ich jedoch über Jonny, der rasch die Toilette besucht. Meine Frage, ob er heute Uni hätte, wird mit schallendem Gelächter und Hohn beantwortet, die mir auch noch nach dem Toilettengang lautstark deutlich machen, dass ich die falsche Frage gestellt habe.

Vielleicht sollte ich, bevor ich zu unseren Uni-Zeiten komme, noch ein oder zwei Wörtchen über unser Frühstück verlieren: Jonny und ich essen bevorzugt Toasties mit biterer, englischer Orangenmarmelade, Eszet oder Sambal Oelek mit Cheddar. Wahlweise essen wir auch Schokomüsli, das einen witzigen Elefanten auf der Verpackung hat.
Als Tischlektüre dient meistens das zugegeben doch recht anspruchsvolle Rätsel auf der Müslipackung (sofern vorhanden), der Wirtschaftsteil der Zeit, ein Paper oder Abstract aus einer der zahllosen Fachzeitschriften, die in der Wohnung verstreut liegen, oder schlichtweg die Uhrzeit, die in der allmorgendlichen Blickstarre höchst anziehend wirkt.

Abgesehen von Sonn- und Feiertagen sind jedoch ab 12 Uhr meistens keine Aktivitäten in der WG zu vernehmen, lediglich die zeitgesteuerte Waschmaschine nimmt automatisch ihren Dienst auf (wir wollen die Nachbarn ja nicht frühzeitig wecken), sämtliche Mitbewohner befinden sich dann in ihren Unis oder damit verbundenen Bibliotheken.
Meistens bin ich es, der gegen 17:30 bis 18:00 Uhr als erstes heimkommt und die letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon genießt. Hanna (frequent) und Jonny (eher sporadisch) treffen sich auch gerne bei Herrn McFit zu einer abendlichen Fahrradtour, sodass es schon bis 20 oder 21 Uhr dauern kann, bis alle Bewohner dieses Schlosses sich wieder eingefunden haben.

Zum Abendessen gibt es einen gesunden Mix aus Salat, asiatischer Nudelsuppe, Pizza, Nudeln, Toast, Nudelauflauf oder Pizza. Selten (wirklich selten) wird jedoch auch ein Bier zum Anregen der Verdauung gereicht, sodass spätestens hierdurch um 1 Uhr morgens alle in ihre Bettchen sinken.

Der restliche Abend, zwischen Abendessen und Schlafenszeit, kann jedoch mit vielen verschiedenen Aktivitäten gefüllt werden - Smash Bros. auf dem Game Cube, Boule oder Kegeln im Flur (erst nach 22 Uhr, damit die Nachbarn nicht aufwachen), einer gemeinsamen Minecraft-Suchterei, Schleudern von Wäsche, die noch klitschnass ist, weil unsere Waschmaschine gerne einmal hasst, Spielen mit Laserpointern und Langzeitbelichtungen, dem Verstecken von Badezimmerschlüsseln, dem Herstellen einer Mega-Zahnpasta u. v. m.

Auf die einzelnen, tollen Events in unseren 4 Wänden einzugehen, würde jetzt den Rahmen sprengen. Dafür haben wir ja dieses Blog, um immer wieder ausführlich zu berichten.

Es sei nur abschließend zu diesem kurzen Tagesablauf noch so viel gesagt: Es ist eine gute WG, die wir haben. Sowohl von den Bewohnern, als auch von der Location, als auch von der Einrichtung (wir haben einen Erste-Hilfe-Kasten!). Und es werden sich daher noch viele Gelegenheiten ergeben, von denen es sich lohnt, hier zu berichten.

Seid also nicht traurig, dass diese Liste kurz war. Es kommt noch einiges nach!

 
Powered by Blogger